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Wirtschaftsjournalist:in, Grafikdesigner:in, Web Developer:in und Projektmanager:in gesucht
Plus: AHA-Momente und Fails aus Michèles Freelance Life
Liebe alle,
seid ihr gut im neuen Jahr angekommen? Und wie oft wolltet ihr aus unterschiedlichen Gründen (zu vage Auftraggeber:innen, verdödelte Rechnungsbegleichungen, 17 gelesene Beiträge zur Einführung der E-Rechnung) schon wieder in die Schreibtischkante beißen? Ich tippe mal auf zweistellig, zumindest ist es bei mir so. Dabei habe ich mich dieses Mal für klüger gehalten. Am 23.12. beschloss ich, dass ich nochmal weg muss, am 24.12. habe ich ein Flugticket gebucht und am 6.1. landete ich nach einem holprigen Flug in Bangkok. Und hier sind wir schon bei den Vorteilen des Freelance-Life: Ich musste kein:e Chefin, keine:n Vorgesetzte:n, keine:n Kolleg:in fragen, ob das jetzt so kurzfristig okay ist, sondern habe mir meinen Laptop geschnappt und bin los. Vor der Pandemie (und der Schulpflicht meines Kindes) habe ich das im Winter für mehrere Monate gemacht. Heute nennt man das Workation, damals nannte ich es “was soll ich hier im Winter?” Mir ist völlig klar, dass es sehr privilegiert ist, einfach so ein Flugticket kaufen zu können. Viele Menschen können das nicht und das hat wenig bis nichts mit ihrer Anstellungsart zu tun. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle nochmal drauf hinweisen, wie viel Freiheit das Freisein eben auch beinhalten kann.
Mit viel Mango Sticky Rice und Somtam im Bauch starte ich deshalb nun in dieses Arbeitsjahr. Zuvor lasse ich euch aber auch an meinen größten AHA-Momenten teilhaben wie Antonia in der letzten Folge. Und auch an meinen Fails, da gibt es genug, keine Sorge, haha.
Foto: Manuela Pickart
Meine AHA-Momente
AHA 1: Hab keine Angst vor Prüfungen
In zwölf Jahren Selbstständigkeit hatte ich schon so gut wie alle: eine KSK-Prüfung, eine Steuerprüfung, sogar eine VG Wort-Prüfung. Jedesmal bekam ich heiße Wangen und massive Panik, wenn so ein Ankündigungsbrief in meinem Briefkasten landete. Passiert ist nie was, das vorweg. Das liegt zum einen dran, dass ich bei diesen Angelegenheiten (auch aus Panik) superkorrekt bin. Vor allem aber, dass ich mir zügig Hilfe geholt habe. So eine Prüfung muss man nicht alleine durchstehen. Man sollte es auch nicht. Da gibt es Profis, die sich mit allem auskennen und beraten. In zukünftigen Folgen sprechen wir deshalb mit Expert:innen zu diesen Themen, damit auch ihr beruhigter sein könnt. Es gibt für alles eine Lösung und vor allem einen geordneten Weg dorthin.
AHA 2: Lass es einfach sein
Ich habe Tage, da ballere ich durch bis nach Mitternacht und haue innerhalb 24 Stunden einen druckfertigen Text mit 15.000 Zeichen raus. Und es gibt Tage, da weiß ich morgens schon, dass ich heute nicht mal meinen Vornamen buchstabieren kann. Früher saß ich dann trotzdem pflichtbewusst an meinem Schreibtisch. Heute gehe ich da gar nicht erst hin, sondern schwimmen, laufen oder direkt auf die Couch mit “Love is blind Germany” (was war denn das für eine misogyne Reunion-Folge, bitte?). Seither komme ich viel schneller aus solchen kreativen Löchern, weil ich meinem Kopf sofort die Pause gebe, die er verlangt.
AHA 3: Schreibe Mahnungen
Das Zahlungsziel meiner Rechnungen ist ausgewiesen 14 Tage. Manche Rahmenverträge liegen bei 30 Tagen. Immer mal wieder verschwinden Rechnungen aber in einem Email-Nirwana und werden nicht bezahlt. Früher habe ich dann brav abgewartet, heute schreibe ich direkt eine Mahnung, wenn seit der Frist sieben Tage vergangen sind. Die erste ist freundlich, die zweite ist deutlich, beim dritten Mal schreibt die Mahnung eine Anwältin. Während ich das gerade tippe, geht mir schon wieder die Flatter, weil ich natürlich wie alle anderen Freien nirgends in Ungnade fallen möchte und in Zukunft weiter beauftragt werden will. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass Auftraggeber:innen mit fragwürdiger Zahlungsmoral sowieso selten Folgeaufträge bereithalten. Und: manchmal ist es nur ein Glitch im System und es war gut, dass ich darauf hingewiesen habe, weil es sich eben auch nicht vom höflichen Warten erledigt hätte.
AHA 4: Achte auf die freiwillige Arbeitslosenversicherung
Wenn du mindestens ein Jahr durchgehend festangestellt warst und dich selbstständig machst, kannst du weiter freiwillig in die Arbeitslosenversicherung einzahlen und so deine Anwartschaft behalten. Diesen Rat gab mir damals eine Kolleg:in. (Nochmal Danke!) Du weißt nie, was kommt. Diese Versicherung kann irgendwann Gold wert sein, weil du richtiges Arbeitslosengeld bekommst für ein Jahr, wenn es sein muss. Das war jetzt sehr verkürzt zusammengefasst, deshalb wird es auch dazu bald eine Folge geben.
Meine größten Fails
Fail 1: Sich unter Wert verkaufen
Gerade am Anfang habe ich mich von großen Namen blenden lassen. Ich wollte in einem Premium-Medium veröffentlicht haben und sagte deshalb zu Honoraren ja, bei denen es mir heute die Fußnägel aufrollt. Das Problem ist: Wenn wir alle für immer weniger Geld arbeiten, kannibalisieren wir uns irgendwann gegenseitig. Mir ist schon klar, dass man nicht zu allem nein sagen kann oder will. Auch mir ist ein großer Name im Portfolio wichtig, deshalb gebe ich manchmal beim Preis nach. Aber ganz grundsätzlich sollte folgende UNTERGRENZE bei Texten gelten: 100 Euro pro 1000 Zeichen Editorial, 200 Euro pro 1000 Zeichen Corporate. Don`t settle for less. Übrigens: Sprecht untereinander über Honorare. Diese Form von Transparenz hat mir in meinem Arbeitsleben immer geholfen und nie geschadet.
Fail 2: Kommentare lesen und beantworten
Ich bin immer offen für konstruktive Kritik. Aber ich muss mich nicht von einem Jürgen per Email oder unter einer Insta-Kachel beschimpfen lassen. Meine journalistische Karriere begann vor über 20 Jahren bei jetzt.de. Ich bin wirklich Early Adopter in Sachen Community Management und Kommentarfunktion. Ich veröffentlichte schon im Internet , als andere Redakteur:innen noch in ein Word-Dokument “www.internet.de” getippt haben, wenn sie etwas suchen wollten. Dementsprechend habe ich mir auch echt viel harsche Kritik zu und über meine Texte durchgelesen. Das war selten hilfreich, meistens war es nur persönlich beleidigend. So gut wie nie hat es eine Debatte weitergebracht, leider. Ich weiß, viele Verlage legen Freien nahe, auf Leser:innenbriefe zu antworten. Das stammt aber aus einer Zeit als Menschen noch auf Schreibmaschinen tippten und das Resultat sieben Kilometer durch den Schnee mit Briefmarke zum gelben Kasten trugen. Da bekam man mal zwei, drei Briefe. Da lasse ich es mir noch eingehen, dass ich in meiner freien Zeit darauf antworte. Diesen Aufwand betreiben Menschen nur, wenn ihnen etwas wirklich am Herzen liegt und gemeinhin haben sie vorher lange darüber nachgedacht, ob das diesen Aufwand wert ist. Heute hassen Hintz und Kunz leider zu Dutzenden hobbymäßig in ihrer Mittagspause in ihre Tastatur. Und ich soll freundlich allen antworten? Äh … lass mich kurz … nein. Ihr werdet beauftragt, Texte zu schreiben, nicht Leser:innen therapeutisch in ihrer Meinung zu begleiten.
Achtet auf euch und haltet mit euren Ressourcen haus!
In zwei Wochen schreibt Antonia wieder an dieser Stelle. Bis dahin haben wir unten neue Jobs zu vergeben und freuen uns total, dass wir die ersten von euch schon erfolgreich mit Auftraggeber:innen zusammenbringen konnten. Wie super ihr alle seid! ❤️
Vielen Dank auch für all eure lieben Nachrichten und klugen Fragen. Dieser Newsletter macht noch viel mehr Spaß als wir uns jemals hätten erträumen lassen.
Alles Liebe,
Michèle mit Antonia
Wir haben diese Woche drei freie Jobs zu vergeben:
Freie:r Businessjournalist:in und/oder Finanzjournalist:in bei EDM Publications
We are looking for an experienced business or financial freelance journalist/analyst for our business media Sporting Goods Intelligence Europe, The Outdoor Industry Compass, Eyewear Intelligence and Shoe Intelligence. Our business publications provide exclusive news, insights & analysis to executives and industry professionals around the globe to gain deeper market knowledge, keep track of trends and competition. You will be writing original, forward-looking content, analysis and report about financial results from the leading brands and retailers. We offer you the opportunity to work independently while closely cooperating with our international editorial team.
You have a degree in journalism, communication sciences, business administration, finance or a similar background
Several years' professional experience as a financial or business journalist or editor (ideally with a deep understanding of the sportswear/outdoorwear retail business)
Knowledge of financial/earnings terminology of stock listed companies and an interest in current affairs/economics
Experience in participating in earnings calls
Talent for sharp, impactful macro-economic, corporate and market analysis
Talent for crafting plain, easy to understand content from complex information, turning it around on short deadlines
Experience in digital publishing, online content management systems and SEO
Team-minded, ability to work under pressure and multi-task with a high degree of personal initiative
Excellent skills in English both written and verbal
Ihr könnt euch für diesen Job direkt über diesen Link bewerben.
Freie:r Grafikdesigner:in und freie:r Web Developer:in für Lichtblick Seniorenhilfe e.V.
Freelancer:in Grafikdesign
- Grafische Gestaltung & Umsetzung des Lichtblick Magazins ( Frühjahr & Herbst-Ausgabe) in Zusammenarbeit mit dem PR-Team auf Basis des Corporate Designs
- Gestaltung von Webbannern, Header, Social Media Kacheln für die Lichtblick Website und Social Media
- Gestaltung von Broschüren und Flyer
- Gestaltung von Print-Anzeigen & Kampagnen-Visuals
- Regelmäßige Betreuung, Stundenaufwand variiert nach Projekten
- Standort München wünschenswert für gelegentliche Meetings
Freelancer:in Web Development
- Pflege & Optimierung der Lichtblick Website
- Hinzufügen neuer Seiten / Aktions Pages
- Erfahrung in Elementor & Wordpress
- Regelmäßige Betreuung, Stundenaufwand variiert nach Projekten
- Standort München wünschenswert für gelegentliche Meetings
Als erster Verein seiner Art in Deutschland setzt sich Lichtblick Seniorenhilfe e. V. für arme Rentnerinnen und Rentner ein, deren Rente trotz lebenslanger Arbeit nicht für das Nötigste reicht. Lichtblick unterstützt heute über 31.000 Rentnerinnen und Rentner deutschlandweit – mit Geldspenden und anderen Hilfsangeboten, ein Leben lang. Der Verein besteht seit 2003 und hat Büros in München, Deggendorf und Münster.
Bitte schickt für diese Jobs bis zum 28.1.25 um 12 Uhr eure Kurzlebensläufe mit einer kurzen Auswahl von Arbeitsproben in EINEM PDF mit dem Betreff “Grafikdesign Lichtblick + dein Name” bzw. “Web Development Lichtblick + dein Name” an unsere Emailadresse.
Einen festen Job haben auch:
Feste:r (Junior-) Projektmanager:in bei Wunderhaus BSS
Wunderhaus BSS sucht eine/n (Junior)-Projektmanager:in mit Interesse an Mode- und Retail-Marken.
Über uns:
Wunderhaus BSS ist eine Full Service Werbeagentur im Herzen von München mit ca. 14 Mitarbeitenden. Für unsere Kund:innen entwickeln wir Marken- und Kommunikationsideen, die entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen. Das Agenturteam arbeitet für Kund:innen aus unterschiedlichen Branchen, darunter Ernsting’s family, Süddeutsche Zeitung, Hirmer/Eckerle, Flair Brillen, Cornelsen Verlag, ChargeOne und Heinemann Elektrik.
Beschreibung der Tätigkeit:
Wir suchen ab sofort eine/n (Junior)-Projektmanager/in mit Berufserfahrung. Du betreust Kund:innen aus der Mode- und Lifestyle Branche. Du unterstützt das Team bei der Realisierung vielfältiger Kommunikationsmaßnahmen. Hierzu gehört die gesamtheitliche Steuerung der Projekte in enger Zusammenarbeit mit den Kund:innen. Ein Aufgabenschwerpunkt ist die Organisation und Betreuung von internationalen Shootings, inkl. Betreuung vor Ort.
Du behältst in stressigen Zeiten einen kühlen Kopf und hast Timing und Budget immer im Blick. Du bist ein Organisationstalent und hast eine selbstständige/proaktive Arbeitsweise. Du kannst analytisch und strategisch denken. Auch bist du ein:e echter Teamplayer:in und sprichst gutes Englisch. Reisebereitschaft hast du sowieso im Gepäck.
Qualifikation:
Mindestens 2 Jahre Berufserfahrung in einer Agentur. Mode-Erfahrung ist ein klarer Vorteil.
Was dich erwartet:
Flache Hierarchien und ein junges dynamisches Team. Spannende Kunden und abwechslungsreiche Aufgaben.
Wir freuen uns auf deine Bewerbung. Bitte per E-Mail an: [email protected]
Bei Fragen helfen wir dir gerne weiter. Tel.: 089/24 29 66 15
Ihr könnt euch für diesen Job direkt bei Ellen von Wunderhaus BSS bewerben.
Und dann möchten wir euch noch auf eine tolle Möglichkeit hinweisen:
Schreibworkshops von Anika Landsteiner
Für alle, die ihre kreative Seite wieder mehr leben oder in neue Schreibprojekte eintauchen möchten, haben wir einen ganz besonderen Tipp: Unsere liebe Freundin und Autorin Anika Landsteiner bietet dieses Jahr drei wundervolle Workshops an, die euch mit wertvollen Impulsen und praktischen Tools weiterbringen werden. Für alle, die mit dem Schreiben starten oder einfach wieder anfangen wollen, gibt’s den HOW TO START OR GET BACK INTO WRITING Workshop. HOW TO WRITE A NOVEL ist für alle, die eine Buchidee haben und sich endlich ans Projekt “Roman” wagen wollen. Und wie man eine Literaturagentur findet und worauf man achten muss, erfahrt ihr im Gespräch von Anika und Literaturagentin Nina Sahm bei HOW TO LITERATURAGENTUR.
Hast du einen Job zu vergeben?
Schickt uns eure Jobs/Aufträge/Themensuchen, dann nehmen wir sie am 4. Februar 2025 mit. Hier geht es nochmal zu unserer Folge mit den FAQs für Auftraggeber:innen. Jetzt ist wahrscheinlich ein guter Moment, um zum Beispiel Themenvorschläge für das erste Quartal einzusammeln — just sayin.
Das sind wir:
Antonia Wille, geboren 1986, ist freie Journalistin, Autorin und Content-Strategin. Nach ihrem Studium der Theaterwissenschaft, Neueren Deutschen Literatur und Italianistik begann sie als freie Journalistin für renommierte Publikationen wie stern, W&V, t3n, Elle sowie den Münchner Merkur und die tz zu schreiben. Seit 2008 ist sie Teil der deutschen Blogosphäre und gilt als Pionierin der Modeblogger-Szene. 2013 gründete sie gemeinsam mit Amelie Kahl und Milena Heißerer das Blogazine amazedmag.de, eines der einflussreichsten Online-Magazine für junge Frauen in Deutschland. Neben ihrer Tätigkeit als Journalistin und Content Creatorin lehrt sie als Dozentin für Social Media und berät Unternehmen und Agenturen in den Bereichen Content Marketing, Branding, Influencer Marketing und Social Media. Ihr erstes Buch „Angstphase“, ein literarisches Sachbuch über das Leben mit einer Angststörung, erschien 2020 im Piper Verlag. Mehr über sie findest du auf ihrer Webseite, Instagram und LinkedIn.
Michèle Loetzner, geboren 1982, hat Literaturwissenschaft an der LMU und der University of Helsinki studiert und währenddessen als Praktikantin in vielen deutschen Medienhäusern Kaffee gekocht und nachts gekellnert, um das alles zu finanzieren. Sie arbeitet nun seit fast 20 Jahren als Journalistin, die letzten zwölf davon frei, und achtet deshalb besonders darauf, dass Nachwuchs Chancen bekommt und nicht wie sie damals die Post im Verlag verteilt. Sie schreibt Reportagen und Essays für das SZ-Magazin, die Zeit und viele mehr, arbeitet aber auch als freie Textchefin für Magazinlegenden wie die deutsche Vogue. Sie hat den Bestseller “Liebeskummer bewältigen in 99 Tagen” (DuMont) geschrieben, der mittlerweile in mehr als sieben Sprachen übersetzt wurde. Sie spricht auf Bühnen und hostet Podcasts. Still und leise hilft sie Unternehmen, ihre Workflows zu optimieren und Medienprodukte zukunftsfähig zu machen, begleitet Change-Prozesse und zeigt Teams, wie sie besser arbeiten können. Manchmal wird sie sogar für Preise nominiert. Ab und an gewinnt sie die auch. Mehr über sie findest du auf ihrer Webseite, Instagram und LinkedIn.