Sonderfolge: VOGUE GERMANY sucht neue Autor:innen

Mehr Diversität, junge Stimmen und ungewöhnliche Themen für 2026

Liebe alle,

wir machen es kurz: Vogue Germany sammelt in dieser Folge exklusiv bei FairShare Pitches für neue Themen 2026. Wie das genau geht, lest ihr unten im Kasten. Was das Team sucht, erzählt euch Head of Editorial Content Kerstin Weng persönlich im Interview.

Liebe Grüße,

Michèle mit Antonia

Kerstin Weng ist Head of Editorial Content der deutschen VOGUE und eine der einflussreichsten Stimmen im deutschen Modejournalismus. Nach ihrem Modejournalismus-Studium an der AMD München startete sie als freie Journalistin und arbeitete später bei Myself, Cover und als Chefredakteurin bei Cosmopolitan und InStyle. Kerstin legt großen Wert darauf, Nachwuchstalenten Chancen zu geben, und lebt nach dem Motto: Mode soll Spaß machen, inspirieren und genutzt werden. In den letzten Jahren hat sie die Ausrichtung der Marke Vogue radikal überarbeitet. Über ihre journalistische Begleitung von Shoa-Überlebender Margot Friedländer mit Miriam Amro wurde weltweit berichtet.

Du hast 2022 die Chefredaktion übernommen und der deutschen Vogue eine inklusivere und politischere Richtung gegeben. Wie blickst du heute auf diese Veränderung und die Entwicklung deines Teams zurück?
Ich freue mich total, dass der Weg, den wir mit Vogue eingeschlagen haben, von unseren Leser:innen so geschätzt wird. Mode entsteht ja nicht im luftleeren Raum und daher kontextualisieren wir das, was die Creative Directors in ihren Kollektionen zeigen. Dazu gehören auch und zu einem großen Teil kulturelle und gesellschaftspolitische Entwicklungen. Ich habe bei Vogue Menschen um mich, die Mode genauso definieren wie ich und bin sehr stolz, dass wir ein richtig gutes Team sind, das in jede Printausgabe und in alle digitalen Projekte ganz viel Herzblut einfließen lässt.

Wann wurde dir bewusst, dass im deutschen Journalismus dringend mehr unterschiedliche Stimmen gebraucht werden?
Als Social Media dafür sorgte, dass alle Menschen eine Stimme und vor allem auch Gehör bekamen. Viele Shitstorms, die Zeitungen, Magazine oder Marken generell ereilen, kann man eigentlich darauf zurückführen, dass die Meinungen im Raum bei der Entscheidungsfindung nicht vielfältig genug waren. Wer sich immer nur an seiner eigenen Lebensrealität entlang hangelt, übersieht schlichtweg sehr, sehr Vieles.

Ihr habt zuletzt festgestellt, dass sich trotzdem selten marginalisierte oder Menschen mit Migrationsgeschichte proaktiv bei euch bewerben oder pitchen. Woran, glaubst du, liegt das?
Ich vermute, dass es eine gewisse Schwellenangst gegenüber der Marke und generell gegenüber Magazinen der Luxusbranche gibt. Viele Menschen haben ein etwas schiefes Bild davon, wie es ist, dort zu arbeiten, welche Menschen dort beschäftigt sind. Vielleicht denken sie auch, sie wären nicht genug, um bei einer global sehr bekannten Marke zu arbeiten: nicht erfahren genug, nicht gut genug vernetzt, noch nicht bekannt genug usw. Nichts davon trifft zu. Wir freuen uns gerade über junge Talente. 

Welche konkreten Schritte habt ihr bei der Vogue bereits umgesetzt, um diverser zu werden?
Wir sprechen aktiv Autor:innen an, die eine andere Sichtweise, andere Hintergründe und Lebensrealitäten mitbringen. Wir versuchen, bei freigewordenen Stellen entsprechend nachzubesetzen, sehen hier aber aktuell noch wenig Rücklauf. Also wollen wir neue Wege finden, um Kontakte zu knüpfen, den journalistischen Nachwuchs und freie Autor:innen auf uns aufmerksam zu machen. Es gibt einen tollen Medienguide auf neuemedienmacher.de für Vielfalt im Journalismus, diese Ratschläge beherzigen wir natürlich auch.

Wie möchtest du künftig mehr Menschen mit diversen Hintergründen erreichen und ermutigen?
Ein Hebel ist sicher Social Media, hier müssen wir aktiver im Recruiting werden, weil man so einfach viel mehr Menschen erreicht. Und wir werden ein spezielles Programm launchen. Für Foto-Nachwuchs gibt es ja Photo Vogue, für Models das Vogue Open Casting, für Designer:innen den Fashion Fund. Für Modejournalist:innen werden wir nun etwas Ähnliches für den deutschsprachigen Markt initiieren und ich hoffe, dass sich dort alle bewerben, die Lust auf dieses Thema haben, ohne falsche Zurückhaltung.

Welche Themen haben bei euch in einem Pitch eine gute Chance, welche überhaupt nicht?
Ich würde von vornherein kein Thema ausschließen wollen, es kommt immer auf den Dreh und die genaue Story dahinter an. Besonders spannend sind für uns natürlich Geschichten aus den Bereichen Mode/Beauty, Lifestyle, Kultur und Gesellschaft; Pitches zu Themen, die aktuell diskutiert werden; die eine große Relevanz für Frauen haben; die einen unerwarteten Ansatz mitbringen; die überraschen und berühren.

Vogue Germany sucht Autor:innen und Themen für 2026

So geht`s:

Bitte kopiere dir unser Pitch-Formular und nutze es als Vorlage. Schreibe hier konkret rein, was dein Thema ist, wie du es gerne ausgestalten würdest und wer du bist. Du kannst gerne auch noch einen Lebenslauf auf der zweiten Seite dranhängen. Speichere alles als EIN PDF und schicke es uns bis zum 5.12.2025 um 12 Uhr an unsere Emailadresse mit dem Betreff “Vogue X FairShare X dein Nachname”. Achte darauf, dass dein PDF denselben Titel hat.

In Kürze:

  • Jedes Thema als ein PDF (nicht größer als 2 MB)

  • Wir leiten nur weiter, was im Pitchdokument kommt

  • Betreffzeile der Email und PDF-Titel ist: Vogue X FairShare X dein Nachname

  • An: [email protected]

  • Deadline: 5.12.2025, 12 Uhr

  • Wir übergeben eure Pitches direkt an die Redaktion, die sich im Anschluss meldet, wenn sie eine Auswahl getroffen hat. Wenn du dein Thema zurückziehen willst, weil du es woanders untergebracht hast in der Zwischenzeit, gib uns ein kurzes Headsup.

Hast du auch einen Job zu vergeben?

Schickt uns eure Jobs/Aufträge/Themensuchen, dann nehmen wir sie am 9. Dezember 2025 mit. Hier geht es nochmal zu unserer Folge mit den FAQs für Auftraggeber:innen. Jetzt ist wahrscheinlich ein guter Moment, um zum Beispiel Themenvorschläge für das erste Quartal einzusammeln — just sayin. Du erreichst uns immer unter: [email protected]

Das sind wir: 

Antonia Wille, geboren 1986, ist freie Journalistin, Autorin und Content-Strategin. Nach ihrem Studium der Theaterwissenschaft, Neueren Deutschen Literatur und Italianistik begann sie als freie Journalistin für renommierte Publikationen wie stern, W&V, t3n, Elle sowie den Münchner Merkur und die tz zu schreiben. Seit 2008 ist sie Teil der deutschen Blogosphäre und gilt als Pionierin der Modeblogger-Szene. 2013 gründete sie gemeinsam mit Amelie Kahl und Milena Heißerer das Blogazine amazedmag.de, eines der einflussreichsten Online-Magazine für junge Frauen in Deutschland. Neben ihrer Tätigkeit als Journalistin und Content Creatorin lehrt sie als Dozentin für Social Media und berät Unternehmen und Agenturen in den Bereichen Content Marketing, Branding, Influencer Marketing und Social Media. Ihr erstes Buch „Angstphase“, ein literarisches Sachbuch über das Leben mit einer Angststörung, erschien 2020 im Piper Verlag. Mehr über sie findest du auf ihrer Webseite, Instagram und LinkedIn.

Michèle Loetzner, geboren 1982, hat Literaturwissenschaft an der LMU und der University of Helsinki studiert und währenddessen als Praktikantin in vielen deutschen Medienhäusern Kaffee gekocht und nachts gekellnert, um das alles zu finanzieren. Sie arbeitet nun seit fast 20 Jahren als Journalistin, die letzten zwölf davon frei, und achtet deshalb besonders darauf, dass Nachwuchs Chancen bekommt. Sie schreibt Reportagen und Essays für das SZ-Magazin, die Zeit und viele mehr, arbeitete aber auch als freie Textchefin für Magazinlegenden wie die deutsche Vogue. Sie hat den Bestseller “Liebeskummer bewältigen in 99 Tagen” (DuMont) geschrieben, der mittlerweile in mehr als sieben Sprachen übersetzt wurde. Sie spricht auf Bühnen und hostet Podcasts. Still und leise half sie in den letzten Jahren Unternehmen, ihre Workflows zu optimieren und Medienprodukte zukunftsfähig zu machen, begleitete Change-Prozesse und zeigte Teams, wie sie besser arbeiten können. Seit Februar 2025 kümmert sie sich festangestellt um die Kommunikation des ISI: Munich International Stone Center for Inequality Research. Zu ausgewählten Themen schreibt sie weiter frei und spricht auf Kongressen und Konferenzen. Manchmal wird sie sogar für Preise nominiert. Ab und an gewinnt sie die auch. Mehr über sie findest du auf ihrer Webseite, Instagram und LinkedIn.